Für die Kinder des Kindergartens Wichtelstube gestalten Erzieher, Eltern und Kinder gemeinsam einen Garten, in dem die Kinder sich entwickeln und entfalten können. Sie werden dabei finanziell unterstützt vom Kinderhilfswerk. Durch das Gestalten und Erleben des Gartens soll die Resilienz der Kinder gefördert werden.
Das Grundstück
Die zu bearbeitende Grünfläche liegt gegenüber der Einrichtung und bietet sich durch die räumliche Nähe als Garten an. Das ehemalige Mauergrundstück muss jedoch von Altlasten befreit und für die Kinder zugänglich gemacht werden.
Wir planen einen Lebensraum für die Kinder zu schaffen, in dem sie spielen und Fähigkeiten weiter entwickeln können. Im Rahmen des Projektes soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, Kompetenzen zu entwickeln, die als Resilienzfaktoren wirksam werden.
Resilienzfaktoren
Dabei stehen Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit, Selbststeuerung, Problemlösen und das Entwickeln Sozialer Kompetenzen im Vordergrund.
Der Garten ist inzwischen seit fast einem Jahr in Bearbeitung/Benutzung und bedeutet für die Kinder viel: sie haben einen neuen Lebens- und Spielraum, sie können sich dort frei (und doch geschützt) bewegen und entfalten und sie können durch die Anregungen in der Natur ihre Fähigkeiten erweitern und phantasievoll spielen.
Ein Großer Dank für das Ermöglichen dieses Gartens geht an die Eltern und an das Kinderhilfswerk. Es folgt eine Dokumentation unseres Gartenjahres.
Bei Punsch und Kuchen stellen wir unseren Nachbarn den Garten vor.
Von einem Nachbarn bekommen wir ein Vogelhäuschen geschenkt. Hier können wir nun den Vögeln Körnlein zur Verfügung stellen und die Vögel beim Futtern beobachten.
Um sicher in den Garten zu kommen und den Heimweg sicher zu meistern haben wir einen neuen Krippenwagen besorgt. Die kleinsten unserer Kinder können nun sitzend über die Straße zum Garten gebracht werden, wodurch wir sicherer und stressfreier den Garten erreichen und genießen können.
Schubkarren, ein kleiner Bollerwagen und zahlreiche Schaufeln, Hacken und Eimer sind für die Kinder angekommen. Die Spielsachen sind im Häuschen verstaut, für die Kinder aber jederzeit zugänglich.
Hier können die Kinder ihre Seele baumeln lassen...
Die Kinder werfen das Herbstlaub in die Luft und freuen sich daran, wie es bunt leuchtend und tanzend wieder auf die Erde fällt. Sie erleben in ästhetischer Weise Naturgesetze und Schönheit.
Die Kinder haben sich aus einem Teil des Bollerwagens und einem Rundholz eine Art Sprungbrett gebaut. Mit Anlauf rennen sie das Sprungbrett hinauf und springen dann am anderen Ende hinunter. Hier erleben die Kinder zum einen ihren eigenen Körper. Zum Anderen werden sie eigenaktiv, indem sie sich dieses Sprungbrett bauen und ein Spiel daraus machen.
Aus Ästen und Zweigen wird ein Häuschen angelegt. Dort können die Kinder ins Rollenspiel eintauchen.
Durch die verfügbaren Baumstämme, Äste und Bretter können die Kinder sich ihre Spielgeräte selber bauen.
Die Kinder können beim Graben in der Erde die Natur erleben. Sie finden Regenwürmer und Kellerasseln, treffen auf Spinnen und andere Insekten. Die Kinder erkunden die Tier- und Pflanzenwelt im Garten mit interessierten Augen und vorsichtigen Händchen.
Die Kinder können hier im Garten auf die Bäume klettern oder aus Haselnussästen immer neue Häuser und Spielgeräte bauen.
Wir möchten gerne, dass in dem Gartengelände auch Grasflächen sind. Zum Einen verbessert dies die Bodenqualität und zum anderen verschönert es den Garten. Die Eltern haben dazu die Erde umgegraben, haben größere Wurzeln entfernt und auch den Müll und die Scherben beseitigt. Unter die bestehende Erde wurde frische Erde untergemischt und dort wurde dann Gras gesät, welches zu Beginn nicht betreten werden durfte. Gespannt haben die Kinder beobachtet, wie die Grashalme länger wurden und sich an dem zunehmenden Grün gefreut.
Die Zucchini wächst und beginnt zu blühen. Auch die Tomaten werden immer größer und größer.
Auch die Pflege und Sorge der Pflanzen gehört dazu. Die Kinder gießen gemeinsam mit den ErzieherInnen die Samen und Pflanzen und jäten das Unkraut, um den Pflanzen Platz zu machen.
Die Hochbeete haben wir aus mehreren Gründen gewählt:
Durch die Erhöhung ist sicher gestellt, dass die Kinder nicht über die Beete laufen.
Wir können die Beete selbst mit Erde ausstatten und räumen damit die Gefahr aus, dass wir auf schlechtem Boden anpflanzen.
Die Beete sind rückenfreundlich und trotzdem für alle Kinder erreichbar.
Die Hochbeete werden unten mit Reisig gefüllt, um ein gutes Absickern des Wassers zu gewährleisten.
Darauf haben wir gute Erde geschüttet, in die nun die Samen und Pflanzen gesetzt werden können.
Hier können die Kinder erleben, wie Lebensmittel wachsen und gedeihen und nachvollziehen, woher ihre Lebensmittel kommen.
Wir planen gemeinsam mit den Kindern den Garten. Wir überlegten, was alles in diesem Garten zu finden sein soll: Erlebnisräume für die Kinder: Weidenhäuschen, weitläufige Spielflächen, Schaukel- und Klettermöglichkeiten, Platz zum Rennen, Balken zum Balancieren, Baumstämme und Äste zum Bauen und Spielen Ein kleiner Nutzgarten: eine Kräuterecke, eine Beet mit Karotten, Tomaten, Zucchini und ein Getreidefeld sollten entstehen Die Kinder sollten in einem Teil des Gartens einen Sandkasten bekommen, in dem (vor allem die Kleinen) buddeln und spielen können In einer Ecke des Gartens sollte sich ein Kompost befinden, in den wir unseren Biomüll entsorgen können In einem Gartenhaus sollten alle Geräte und Spielzeuge untergebracht werden.
Um in die Erde Samen für Pflanzen einsetzen zu können, mussten wir die Erde umgraben. Dabei mussten wir zahlreiche Wurzeln aus der Erde entfernen und große und schwere Steine aus der Erde holen.
Die Wurzeln waren von größeren und kleineren Bäumen des Garten und des angrenzenden Geländes.
Die Steine (und sogar Pflastersteine) waren Altlasten aus vergangenen Zeiten. Das Gartengrundstück ist auf ehemaligem Grenzgebiet zwischen Ost- und West-Berlin. Es ist seit langem unbebaut und ungepflegt, wodurch dort noch die ehemaligen Pflastersteine und Bauschutt zu finden und zu bergen waren.
Der leichte Zaun und das leicht zu öffnende Törchen hält ungewünschte Besucher nicht davon ab, sich im Gärtchen aufzuhalten. Auch unsere Versuche durch Schilder Besucher davon abzuhalten, keinen Müll in den Garten zu tragen, bleibt wirkungslos.
Wir haben mit Müll und Hundekot zu kämpfen und entscheiden uns dann zu einem Bauzaun als Abtrennung.
Durch den Bauzaun können wir dann auch die Türe verschließen und so unsere Arbeit und unser Reich schützen.
Die Eltern treffen sich, um das Gartenstück vom Rest des Geländes abzugrenzen, den Garten von überflüssigem Geäst zu befreien und vor allem Scherben und Müll aus dem Grundstück zu entfernen.
Sie legen aus dem Geäst einen vorläufigen Zaun an. Durch ein Törchen ist gekennzeichnet, wo wir in den Garten hinein- und wieder hinausgehen können.
Einige der Bäume müssen gefällt werden. Einige sind morsch und daher gefährlich für die Kinder, andere sind zu klein und nehmen den größeren Bäumen den Platz für ihre Wurzeln weg …